ClearHarvest®
Der Mähdrescher als erste Pflanzenschutzmaßnahme ist eine Assoziation, die mit der Entwicklung des Kompakternteverfahrens auf Basis einer veränderten Gutstromführung gegenüber dem konventionellen Mähdrusch entstanden ist. Die verfahrensbedingte gezielte Mitnahme der Spreu und einer anteilig erheblichen Menge der Stroh-Fraktion ist mit der Entnahme der in diesen Fraktionen enthaltenen Störstoffe Verlustkorn und Unkrautsamen verbunden, die bislang unvermeidbar wieder in die Druschfläche gelangen.
Unter klimatisch widrigen Erntebedingungen (zu feucht, zu trocken) werden so im konventionellen Ernteverfahren 1 % Kornverluste schnell 3 bis 5-fach größer, also ein Mehrfaches der Aussaatmenge! Dabei wird „klimatisch widrig“ zunehmend von der Ausnahme zur Regel und es entstand die Idee, nicht die mit 95 % bis 99 % hochleistungsfähige Reinigung zu trimmen, sondern die bis zu 5 % Verluste aufzufangen und in den Mähdrescher zurückzuführen. Hier bedeuten schon 70 % Erfolg das Verbessern der Reinigung von Schlecht- auf Schönwetterleistung!
Die Erntestrategie ClearHarvest® umfasst 4 Phasen:
- Erweitern der räumlich und technisch vorhandenen Spreuverteiler zur Restkornfalle „GrainTrap“
- Implementieren der rückgeführten und gewogenen Echtzeitwerte als „Harvest-Management-Kit“ in die Mähdreschersteuerung
- Einordnen einer technischen Lösung zur Zerstörung der feinen Unkrautsamen „WeedBuster“ in die Vorrichtung
- Entwickeln und einordnen einer Lösung zur Reduzierung der Feinstauberzeugung und –verteilung „DustControl“
Die Strategie wurde anlässlich der AGRITECHNICA 2019 in Hannover vorgestellt. Eine getestete Einheit GrainTrap® wird noch in diesem Jahr die Basis für die 4 Entwicklungsphasen sein.
Damit schließt sich der Kreis zum Kompakternteverfahren. Führt die GrainTrap® Restkorn aus der ins Feld zurückgeführten Häckselstroh-Fraktion in den Erntestrom zurück, ist der Kompakternter die erste gegen „0 % – Verlust“ arbeitende Getreide-Erntemaschine!